Was ist zellengefängnis lehrter straße?

Das Zellengefängnis Lehrter Straße, auch bekannt als Untersuchungsgefängnis Lehrter Straße oder auch Offizialgefängnis Lehrter Straße, war ein Gefängnis in Berlin, Deutschland. Es befindet sich in der Lehrter Straße 61-65 im Stadtteil Moabit.

Das Gefängnis wurde in den Jahren 1878 bis 1879 errichtet und diente hauptsächlich zur Untersuchungshaft von Verdächtigen und zur Unterbringung von Untersuchungsgefangenen. Es war Teil der damaligen Justizvollzugsanstalt Berlin-Moabit, die mehrere Gefängnisgebäude umfasste.

Das Zellengefängnis Lehrter Straße hatte eine Kapazität von etwa 750 Gefangenen und war ein Hochsicherheitsgefängnis. Die Gefangenen wurden in Einzelzellen untergebracht, die über Gänge miteinander verbunden waren. Jede Zelle verfügte über eine Toilette und einen Waschbecken, aber nur begrenzte Privatsphäre. Die Insassen wurden streng überwacht, um Fluchtversuche oder Selbstmordversuche zu verhindern.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Zellengefängnis Lehrter Straße von den Nazis für die Inhaftierung politischer Gefangener genutzt. In den folgenden Jahrzehnten wurde es auch für die Untersuchungshaft von Straftätern genutzt.

Das Gefängnis wurde 2006 geschlossen und 2012 abgerissen, um Platz für das neue Einkaufszentrum "Lehrter Straße Quartier" zu machen. Heute erinnert nur noch eine Gedenktafel an dem Ort an die Geschichte des ehemaligen Zellengefängnisses.